Diese Meditation dauert eine Stunde.
In den ersten ca. 45 Minuten sitzt du bequem, aufrecht und entspannt,
und beobachtest deinen Atem.
In den letzten 15 Minuten gehst du langsam
und bewusst und beobachtest dabei die Berührung deiner Fusssohlen mit dem
Boden.
Meditation heißt, von deiner eigenen Gegenwart entzückt zu sein.
Meditation ist das Entzücken an deinem eigenen Wesen.
Allgemeine Hinweise für deine Vipassana-Meditation:
Suche dir einen Platz, an dem du bequem sitzen kannst. Es ist
vorteilhaft, jeden Tag zu selben Zeit am selben Platz zu sitzen; es muss
nicht unbedingt ein ruhiger Ort sein. Experimentiere so lange, bis du
einen Ort und eine Zeit gefunden hast, wo du dich am besten fühlst. Du
kannst eine oder zwei Sitzungen am Tag machen, solltest aber mindestens
eine Stunde nach dem Essen warten und nicht später als eine Stunde vor
dem Schlafengehen sitzen.
Es ist wichtig, dass Kopf und Rücken eine gerade Linie bilden. Schliesse
die Augen und halte den Körper so ruhig wie möglich. Du kannst auf einem
Meditationsbänkchen sitzen, auf einem Stuhl mit hoher Lehne oder auf ein
paar Kissen.
Es gibt keine bestimmte Atemtechnik, die man beachten muss; atme
einfach ganz normal und natürlich.
Vipassana beruht auf Atemwahrnehmung;
das Auf- und Abgehen des Atems soll also beobachtet werden – entweder in
der Magengegend oder am Solarplexus oder an der Nase.
Vipassana ist nicht Konzentration; so gibt es auch keine Regel, die
dir vorschreibt, eine ganze Stunde lang den Atem zu beobachten.
Wenn
Gedanken, Gefühle oder körperliche Empfindungen aufkommen, oder wenn du
auf irgendwelche Laute, Gerüche oder Geräuschfetzen von draussen
aufmerksam wirst, ignoriere sie nicht, nimm sie einfach wahr.
Was auch
immer gerade geschieht, kannst du beobachten – wie die Wolken am Himmel.
Du lässt sie vorüberziehen. Weder willst du sie, noch willst du sie
nicht. Und wenn nichts mehr deine Aufmerksamkeit auf sich zieht, kehre
zu deinem Atem zurück.
Und denke daran, es gibt nichts bestimmtes, das
passieren soll oder muss. Es gibt hier weder Erfolg noch Misserfolg –
noch gibt es etwas zu verbessern. Nichts, was du herausfinden oder
analysieren sollst, aber du kannst überraschende Einsichten gewinnen: so
können zum Beispiel Fragen und Probleme dir jetzt einfach als
Geheimnisse erscheinen, die Spass machen, und die Vipassana gibt dir
die Gelegenheit, dich weniger mit dem Körper/Verstand und der Welt um
dich herum zu identifizieren – um, wie Osho es ausdrückt, der Beobachter
auf dem Berg zu sein.
21-Jan-2014 |
© by Devarpana |